Menschen mit Epilepsie können viele Sportarten weitgehend gefahrlos ausüben
Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage für ein generelles Sportverbot für Menschen mit Epilepsie. Vielmehr sollten Betroffene ermutigt werden, Sport zu treiben und damit etwas für ihre Fitness und ihr Wohlbefinden zu tun. Doch welche Sportarten sind für Menschen mit Epilepsie geeignet? Und welche Sicherheitsvorkehrungen müssen gegebenenfalls getroffen werden? Grundsätzlich gilt: Bei der Entscheidung, welche Sportart in Frage kommt, sollte immer eine individuelle Risikoeinschätzung vorgenommen werden. Dabei sollten Faktoren wie Anfallshäufigkeit, Art und Schwere der Anfälle, übliche Anfallszeitpunkte, Anfallsauslöser, aber auch mögliche Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente berücksichtigt werden.
Sportarten, die beim Auftreten eines Anfalls kein gesundheitliches Risiko darstellen, können prinzipiell bedenkenlos ausgeübt werden – dazu gehören nahezu alle Ballsportarten wie Fußball oder Volleyball, aber auch Tanzen oder Golfspielen. Auch Besuche im Fitnessstudio sind möglich, wobei Menschen mit Epilepsie bei der Nutzung der Geräte auf die spezifischen Risiken achten sollten – z. B. die Sturzgefahr beim Crosstrainer oder die Verletzungsgefahr durch freie Gewichte beim Krafttraining. Bei Outdoor-Sportarten wie Joggen oder Wandern sollten Betroffene sicherstellen, dass sie bei Bedarf Hilfe erhalten können und in abgelegenen Gebieten nur in Begleitung unterwegs sind. Andere Aktivitäten sind für Menschen mit Epilepsie mit besonders hohen gesundheitlichen Risiken verbunden und daher in der Regel nicht geeignet. Hierzu zählen Sportarten, bei denen die Gefahr eines Absturzes oder Ertrinkens (Bergsteigen, Tauchen, u. Ä.) besteht.