Genetische Ursachen
Genetische Epilepsien sind nach derzeitigem Stand des Wissens auf vermutete oder bekannte genetische Faktoren zurückzuführen. Es ist wichtig zu betonen, dass „genetisch“ nicht dasselbe bedeutet wie „vererbt“, da neu auftretende Modifikationen nicht ungewöhnlich sind.
Umweltfaktoren können auch bei genetischen Epilepsien eine Rolle spielen und das Auftreten von Anfällen provozieren, wie beispielsweise Schlafentzug, Stress oder andere Krankheiten.
Generell ist das Risiko, Epilepsie zu vererben, niedriger als von Personen mit Epilepsie häufig vermutet. Eine genetische Beratung von Betroffenen kann daher sinnvoll sein und kann beispielweise in der behandelnden neurologischen Fachpraxis erfolgen. Bis auf wenige Ausnahmen handelt es sich bei Epilepsien nicht um Erbkrankheiten im engeren Sinne. Vererbt wird nicht die Epilepsie-Erkrankung an sich – es kann jedoch die Anfälligkeit vererbt werden, in bestimmten Situationen bzw. als Reaktion auf bestimmte äußere Faktoren Anfälle zu entwickeln. In Zahlen ausgedrückt: Mehr als 95 % der Kinder von an Epilepsie erkrankten Eltern erkranken selber nicht an Epilepsie.