Ein epileptischer Anfall dauert meist nicht länger als zwei Minuten. Manchmal kündigt sich dieser jedoch bereits Tage zuvor durch unterschiedliche Beschwerden (z. B. Kopfschmerzen, Schwindel, Reizbarkeit) an. Ein Anfall gliedert sich in drei Phasen, die Expert:innen wie folgt definieren:
- iktal (Zeitraum während eines Anfalls)
- postiktal (Zeitraum nach einem Anfall)
- interiktal (Zeitraum zwischen Anfällen)
Die iktale Phase
Die iktale Phase beschreibt den Zeitraum während eines Anfalls. Während dieser Zeit findet eine intensive elektrische Aktivität im Gehirn statt; diese kann mithilfe von medizinischen Geräten (zum Beispiel einem Elektroencephalograph) gemessen werden. Die Veränderungen geben dabei Neurologen wichtige Hinweise auf die Art und den Ursprungsort des Anfalls.
Die postiktale Phase
Als postiktale Phase oder
Nachphase bezeichnet man den Zeitraum nach dem eigentlichen Anfall; sie kann – vor allem bei älteren Patienten – 24 Stunden und länger andauern. Auch wenn der eigentlich Anfall bereits abgeklungen ist, kommt es während der postiktalen Phase zu Beschwerden wie z. B. Sprach- und Gedächtnisstörungen, Lähmungen, aber auch psychischen Störungen wie beispielsweise Depressionen.
Die interiktale Phase
Die interiktale Phase bezeichnet den
Zeitraum nach der postiktalen Phase und vor dem nächsten Anfall. In dieser Phase werden Leistungsfähigkeit und Verhalten der Betroffenen vorwiegend durch die Ursache der jeweiligen Epilepsie geprägt. Häufig treten bei Epilepsie-Patient:innen Depressionen oder Angsterkrankungen auf. Bei Patient:innen mit einer sogenannten Temporallappen-Epilepsie kommt es in der interiktalen Phase zu Gedächtnisstörungen.