UCB bietet Unterstützung für Menschen mit Epilepsie.UCB bietet Unterstützung für Menschen mit Epilepsie.

Erforschung moderner Anti-Anfallsmedikamente bei Epilepsie

Bevor ein Arzneimittel die Zulassung erlangt, muss seine Wirksamkeit und Verträglichkeit nachgewiesen werden. Hierfür sind in der Regel viele Jahre intensiver Forschung notwendig.

Der Weg zur Marktreife – eine kurze Einführung in die klinische Prüfung

Bevor ein Medikament auf den Markt kommt, hat es bereits einige Meilensteine überwunden. Hat sich eine Substanz in der präklinischen Forschung, also im Labor und auch in den von den Behörden vorgeschriebenen Tierstudien, als wirksam und gut verträglich erwiesen, kommt es in die nächste Phase der Prüfung – die klinische Untersuchung.

Die klinische Prüfung eines Medikaments ist im Wesentlichen in drei Phasen eingeteilt, die aufeinander aufbauen.

Wichtig: der Vergleich unterschiedlicher Behandlungsgruppen

Bei Studien der Phase 2 und Phase 3 werden immer Gruppen von Patient:innen miteinander verglichen, die eine unterschiedliche Behandlung erhalten. Typischerweise erhält dabei die eine Gruppe das neue Medikament, während die andere Gruppe mit dem bisherigen Standardpräparat behandelt wird. In anderen Fällen erhalten beide Gruppen die gleiche medikamentöse „Grundbehandlung“, wobei eine Gruppe zusätzlich das neue Medikament erhält, die andere hingegen ein wirkstofffreies Scheinmedikament (Placebo). Solche vergleichenden Studien heißen auch kontrollierte Studien.

Um zu verhindern, dass die Patient:innen oder die Ärzt:innen eine Erwartungshaltung aufbauen, welche die Studienergebnisse möglicherweise verfälschen könnte, werden die Studien in der Regel verblindet. Bei einer einfachen Verblindung wissen die teilnehmenden Patient:innen nicht, wer welche Behandlung erhält. Weiß keine der beiden Parteien, wer zu welcher Behandlungsgruppe gehört, so spricht man von einer doppelblinden Studie. Eine Möglichkeit der Verblindung ist beispielsweise, das neue Medikament und das wirkstofffreie Scheinmedikament nicht unterscheidbar zu machen – zum Beispiel durch identisch aussehende Tabletten.

Falls möglich, werden die Patient:innen bei klinischen Studien zudem nach dem Zufallsprinzip (Fachleute sprechen von randomisiert) auf die Behandlungsgruppen verteilt. Durch die zufällige Zuordnung auf die Behandlungsgruppen soll gewährleistet werden, dass die Gruppen so identisch wie möglich sind und unbekannte Unterschiede möglichst gleich auf die verschiedenen Gruppen verteilt werden.

Studien nach der Zulassung

Prüfung nach Zulassung und unter Alltagsbedingungen
Auch wenn ein Medikament bereits zugelassen ist, beobachten Hersteller und Behörden das neue Medikament weiterhin sehr aufmerksam. Es wird untersucht, wie sich das Präparat unter Alltagsbedingungen bewährt. Weitere Optionen in dieser Phase können der Vergleich mit einem anderen Präparat sein und die Überprüfung, wie sich das Medikament bei speziellen Patient:innengruppen verhält, wie beispielsweise bei Patient:innen mit Diabetes oder einer Herzerkrankung.

Die Regularien der Forschungsarbeit

Klinische Studien sind in der EU, Japan und den USA streng geregelt und folgen einheitlichen Richtlinien, die von der Internationale Konferenz zur Harmonisierung technischer Anforderungen für die Zulassung von Humanarzneimitteln (englisch „International Council for Harmonisation of Technical Requirements for Pharmaceuticals for Human Use“ = ICH) erarbeitet wurden. Die ICH ist eine weltweit tätige Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einheitliche Standards für die Durchführung klinischer Studien umzusetzen, um die Wirksamkeit, Verträglichkeit sowie eine hohe Qualität von Medikamenten zu gewährleisten.

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Letzte Aktualisierung: Oktober 2023