Wie wirken NMDA-Antagonisten?
Bei der Parkinson-Erkrankung geraten durch den Dopaminmangel auch andere wichtige Botenstoffe des Gehirns aus dem Gleichgewicht. So kommt es zum Beispiel zu einem Überschuss an „aktivierendem“ Glutamat, das über sogenannte NMDA-Rezeptoren – Bindestellen für die Substanz N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) – an der Bewegungssteuerung beteiligt ist. Durch diesen Glutamat-Überschuss werden vermutlich die ungewollten, starken Bewegungen – sogenannte „Überbewegungen“ – ausgelöst, die in späten Krankheitsstadien zunehmend häufig auftreten.
Hier können NMDA-Antagonisten helfen: Diese Medikamente setzen sich auf die NMDA-Rezeptoren und blockieren so die Wirkung des überschüssigen Glutamats im Gehirn. Dadurch helfen NMDA-Antagonisten unter anderem, Überbewegungen zu verringern, unter denen Parkinson-Patient:innen häufig leiden. Darüber hinaus erhöhen NMDA-Antagonisten die Menge von aktivem Dopamin im Gehirn.
Mit Amantadin und Budipin stehen derzeit für die Behandlung der Parkinson-Krankheit zwei NMDA-Antagonisten zur Verfügung. Während Budipin nur in Tablettenform erhältlich ist, kann Amantadin sowohl als Tablette als auch als Infusion verabreicht werden. Ob die NMDA-Antagonisten Amantadin und Budipin zur Parkinson-Behandlung eingesetzt werden, entscheidet das ärztliche Fachpersonal anhand der Krankheitssymptome sowie des allgemeinen Gesundheitszustandes der erkrankten Person. Wie bei allen Medikamenten ist eine genaue Nutzen-Risiko-Abwägung wichtig.
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Letzte Aktualisierung: Juni 2022
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