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Parkinson – eine neurodegenerative Erkrankung

Morbus Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, das heisst, bestimmte Zellen im Gehirn sterben aus bisher ungeklärten Gründen allmählich ab. Die Milliarden von Nervenzellen im menschlichen Gehirn – auch Neurone genannt – sind über eine Vielzahl von Kontaktstellen miteinander verbunden. Dadurch ist das Gehirn in der Lage, Reize aus der Umwelt wahrzunehmen, die Bewegungen von Armen und Beinen zu steuern oder schwierige Denkaufgaben zu meistern.

Die Nachrichtenübermittlung zwischen den Nervenzellen erfolgt dabei mithilfe spezieller chemischer Stoffe, der sogenannten Botenstoffe. So spielen die Botenstoffe Dopamin, Acetylcholin und Glutamat eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Körperbewegungen, indem sie Muskelbewegungen je nach Bedarf aktivieren oder hemmen. Gerät die fein abgestimmte Balance dieser Botenstoffe aus dem Gleichgewicht, so kommt es zur Beeinträchtigung der Nachrichtenübermittlung – mit Folgen für Geist und Körper.

Die Ursachen sind bislang unbekannt

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Bei der Parkinson-Erkrankung sterben nach und nach jene Nervenzellen im Gehirn ab, die für die Herstellung und Speicherung des wichtigen Botenstoffs Dopamin zuständig sind. Diese Nervenzellen befinden sich in einer bestimmten Region des Gehirns, die aufgrund ihrer dunklen Farbe Substantia nigra
(= schwarze Substanz) genannt wird.

Durch das Absterben der dopaminhaltigen Nervenzellen und den damit verbundenen Mangel an Dopamin wird die Signalweiterleitung im Gehirn gestört. Dies führt letztendlich zum Auftreten der typischen Parkinson-Symptomen wie zum Beispiel Zittern, Muskelsteifigkeit und Bewegungsverlangsamung.

Heute weiß man, dass bei der Parkinson-Erkrankung nicht ausschließlich Nervenzellen in der Substantia nigra verloren gehen. Auch die Riechzellen der Nase und Nervenzellen im Magen-Darm-Trakt zeigen bei Parkinson-Patient:innen krankhafte Veränderungen. Der Verlust von dopaminhaltigen Zellen im Gehirn beginnt dabei bereits Jahre vor dem ersten Auftreten der Parkinson-typischen Symptome. Fachleute gehen davon aus, dass bis zu 12 Jahre vergehen können, bis das „Zellsterben“ zu sichtbaren Krankheitszeichen führt.

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Letzte Aktualisierung: Juni 2022