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Parkinson-Fachbegriffe von A bis Z

Begriffe A-D Bedeutung
Acetylcholin Wichtiger Botenstoff (s. a. Transmitter) im Gehirn
Alpha-Synuklein Eiweißbaustein. Alpha-Synuklein ist ein normaler Bestandteil der Nervenzellen. Bei Parkinson-Patient:innen lagert sich Alpha-Synuklein im Gehirn ab (= Lewy-Körperchen). Der Zusammenhang mit der Parkinson-Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt.
Akinese, Akinesie Bewegungslosigkeit
Akinetische Krise Plötzliche Verschlechterung der Bewegungsstörungen bei Morbus Parkinson. Bei einer akinetischen Krise kann es zu vollständiger Bewegungsunfähigkeit kommen.
Akinetisch-rigider Typ Parkinson-Krankheit, bei der die Bewegungsverlangsamung (Akinese) und die Muskelsteifigkeit (Rigor) dominieren
Anästhesie Bei einer Anästhesie werden einzelne Bereiche des Körpers oder der ganze Körper unempfindlich gegen Schmerzen gemacht.
Anticholinergika Gruppe von Parkinson-Medikamenten
Äquivalenz-Typ Parkinson-Krankheit, bei der die drei Hauptsymptome Bewegungsverlangsamung (Akinese), Muskelsteifigkeit (Rigor) und Zittern (Tremor) in Ruhesituationen ungefähr gleich stark ausgeprägt sind
Autonomes Nervensystem Auch: vegetatives Nervensystem; Teil des Nervensystems, der nicht willentlich gesteuert wird. Das autonome Nervensystem reguliert zahlreiche wichtige Körperfunktionen, z. B. die Atmung.
Bradykinese, Bradykinesie Bewegungsarmut, Bewegungsverlangsamung
Chronisch Lang anhaltend
Computertomographie (CT) Bestimmte Form von Röntgenuntersuchung, mit deren Hilfe ein dreidimensionales Bild erzeugt wird
COMT- Hemmer Gruppe von Parkinson-Medikamenten
Decarboxylasehemmer Parkinson-Medikament, das fast immer gemeinsam mit L-Dopa gegeben wird
Demenz Störung der Gehirn- und Gedächtnisleistung
Dopamin Wichtiger Botenstoff (s. a. Transmitter) im Gehirn. Bei Parkinson-Patient:innen ist die Dopamin-Menge im Gehirn vermindert.
Dopaminagonisten Eine Gruppe von Parkinson-Medikamenten, die die Wirkung von Dopamin im Gehirn nachahmen
Dysarthrophonie Sprechstörung
Dyskinesie Bewegungsstörung
Dysphagie Schluckstörungen
Begriffe E-H Bedeutung
Ejakulation Samenerguss
Erektile Dysfunktion Störung, bei der der Penis nicht ausreichend steif wird oder rasch wieder erschlafft
Ergotherapie Nicht medikamentöse Behandlungsmethode, bei der Fähigkeiten des Alltags trainiert werden. Durch ergotherapeutische Maßnahmen wird die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit von Patient:innen gezielt gefördert.
Feinmotorik Komplizierte, kleine und koordinierte Bewegungen vor allem der Hände und Finger
Fluktuation Schwankung (z. B. der Beweglichkeit, aber auch der Wirkung eines Medikamentes)
Freezing Zu deutsch: Einfrieren, bezeichnet das plötzliche Innehalten von Parkinson-Patient:innen mitten in einer Bewegung
Gastrointestinal Den Magen und / oder den Darm betreffend
Gen Als Gen bezeichnet man eine Einheit der im Erbgut von Lebewesen enthaltenen Erbinformation. Jeder Mensch hat ungefähr 20.000 bis 23.000 Gene. Die meisten Gene enthalten Baupläne für verschiedene Eiweiße, die Werkzeuge und Bausteine des Körpers.
Glutamat Wichtiger Botenstoff (s. a. Transmitter) im Gehirn
Glückshormone Umgangssprachliche Bezeichnung für Botenstoffe im Gehirn, die ein Gefühl von Glück, Entspannung oder Wohlbefinden hervorrufen können
Hyperaktiv Zu aktiv, überaktiv
Hypoaktiv Zu wenig aktiv, unteraktiv
Hypokinese, Hypokinesie Bewegungsarmut (z. B. Freezing)
Hypomimie Verringerte Ausdrucksbewegungen des Gesichts. Bei Hypomimie erscheint das Gesicht oft maskenhaft und starr.
Begriffe I-L Bedeutung
Idiopathisch Ohne erkennbare Ursache entstanden
Impulskontrollstörung Fachausdruck aus der Seelenheilkunde. Eine Impulskontrollstörung beschreibt eine Störung, bei der Patient:innen nicht in der Lage sind, einem bestimmten Handlungsdrang zu widerstehen - auch, wenn die Handlung nicht vorteilhaft oder sogar schädlich ist (Beispiele: Spielsucht, Stehlzwang).
Inkontinenz Schwäche von Harnblase oder Darm. Bei einer Inkontinenz können der Urin und/oder der Stuhl nicht zurückgehalten werden.
Kognitiv Das Denken, Wahrnehmen und Verstehen betreffend
Kopfkissenphänomen Durch starke Muskelanspannung im Halsbereich berührt der Kopf der betroffenen Person im Liegen das Kopfkissen kaum oder gar nicht.
L-Dopa Parkinson-Medikament; Vorstufe des Überträgerstoffs Dopamin
L-Dopa-Test Test zur Diagnose eines Morbus Parkinson
Lewy-Körperchen Ablagerungen im Gehirn von Parkinson-Patient:innen. Lewy-Körperchen bestehen vor allem aus dem Eiweißstoff Alpha-Synuklein.
Lewy-Körper-Demenz Erkrankung des Gehirns. Bei der Lewy-Körper-Demenz lagern sich Eiweißreste in den Nervenzellen ab und führen unter anderem zu fortschreitenden Gedächtnisstörungen, optischen Sinnestäuschungen sowie zu charakteristischen Verhaltensstörungen während des Schlafs.
Logopädie Sprech- und Atemtraining
LSVT®-Training Spezielle nicht medikamentöse Behandlungsmethode für Parkinson-Patient:innen. Mithilfe des LSVT®-Trainings werden Sprachstörungen (LSVT®-LOUD) und Bewegungsstörungen (LSVT®-BIG) gezielt therapiert.
Begriffe M-P Bedeutung
Magnetresonanztomographie (MRT) Verfahren, mit dessen Hilfe ein dreidimensionales Bild des Körpers (oder Kopfes) erzeugt wird
MAO-B-Hemmer Gruppe von Parkinson-Medikamenten, die den Dopamin Abbau hemmen kann
Miktion Entleerung der Blase, Wasserlassen
Motorisch Den Bewegungsablauf betreffend
Nervensystem Umfasst alle Nervenzellen des Körpers. Mithilfe des Nervensystems nimmt der Körper Eindrücke aus der Umgebung (Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Fühlen) auf, verarbeitet sie, und löst bestimmte Reaktionen wie z. B. Muskelbewegungen aus.
Neurolog:innen Nervenärzt:innen; Fachärzt:innen für Erkrankungen des Nervensystems
Neurologisch Das Nervensystem betreffend
Neuron Nervenzelle
NMDA-Antagonisten Gruppe von Parkinson-Medikamenten
Obstipation Verstopfung
On/Off-Phänomen Zu deutsch: An/Aus-Phänomen, bezeichnet den (unter Umständen abrupten) Übergang von einer Phase mit guter Beweglichkeit (On) zu einer Phase mit schlechter Beweglichkeit (Off) durch nachlassende Medikamentenwirkung
Orthostatische Hypotonie Schnelles Absinken des Blutdrucks nach einer plötzlichen Lageveränderung, z. B. nach dem Aufstehen aufgrund einer gestörten Blutdruckregulation
Physiotherapie Krankengymnastik
Progredient Fortschreitend
Protektiv Schützend, beschützend
Psychotische Störung Beschreibt eine seelische Erkrankung, bei der Patient:innen den Bezug zur Wirklichkeit verlieren
Begriffe R-Z Bedeutung
Rigor Muskelsteifheit
Ruhetremor Unwillkürliches Zittern in Ruhe
Salben-/ Maskengesicht Anzeichen eines Morbus Parkinson. Entsteht durch eingeschränkte Mimik und vermehrte Talgabsonderung im Gesicht
Schwarze Substanz Siehe Substantia nigra
Sekundär Als Folge einer anderen Erkrankung entstanden
Sensorisch Die Wahrnehmung von Sinnesreizen (z. B. Sehen, Hören) betreffend
Spätkomplikation Komplikation, die in längerem zeitlichen Abstand zur ursprünglichen Erkrankung auftritt. Bei Parkinson-Patient:innen werden Bewegungsstörungen, die durch eine jahrelange Einnahme von Parkinson-Medikamenten hervorgerufen werden können, als motorische Spätkomplikationen bezeichnet.
Sporadisch Gelegentlich, vereinzelt vorkommend
Stammzellen Zellen des menschlichen Körpers, die sich unter bestimmten Umständen in spezifische Zellarten weiterentwickeln können. Möglicherweise kann die Stammzelltherapie in Zukunft auch gegen Parkinson eingesetzt werden.
Substantia nigra Bereich im Gehirn, der an der Steuerung von Bewegungen beteiligt ist
Symptome Krankheitszeichen, die von den Patient:innen selbst wahrgenommen werden
Synapse Nervenkontaktstelle. An der Synapse leiten Botenstoffe die Signale von einer Zelle an die andere weiter.
Syndrom Bezeichnet das gleichzeitige Auftreten bestimmter Symptome, die zusammengenommen charakteristisch für ein bestimmtes Krankheitsbild sind.
Tapping-Test Verfahren zur Untersuchung der Bewegungsfunktionen (z. B. Finger-Tapping-Test)
Tiefe Hirnstimulation Relativ neues Verfahren der Parkinsontherapie, sog. Hirnschrittmacher. Bei der Tiefenhirnstimulation werden bestimmte Bereiche des Gehirns über feine Sonden elektrisch angeregt, um die Parkinson-Symptome zu lindern.
Transmitter Botenstoff, Überträgerstoff. Mit Hilfe von Transmittern werden Signale im Gehirn weitergeleitet. (s. a. Synapse)
Trauma Verletzung, Schädigung
Tremor Zittern; bei der Parkinson-Krankheit ist das Zittern in Ruhe typisch, das bei einer gezielten Bewegung meist wieder verschwindet
Tremordominanz-Typ Parkinson-Krankheit, bei der das Zittern in Ruhesituationen (Ruhetremor) dominiert
Vegetativ Körpervorgänge, die automatisch, d. h. unbewusst, ablaufen

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Letzte Aktualisierung: Juni 2022