Logopädie: Sprechübungen für Parkinson-Patient:innen
Die Parkinson-Erkrankung beeinträchtigt auch die Funktion von Muskeln, die für das Sprechen, Schlucken und Atmen verantwortlich sind. Bei etwa der Hälfte der Parkinson-Patient:innen treten daher im Verlauf der Erkrankung Stimm- und Sprechstörungen (Dysarthrophonie) auf. Häufige Probleme sind zum Beispiel leises, monotones Sprechen oder ein verändertes Sprechtempo. Zusätzlich können das Zittern der Stimme oder auch Sprechblockaden, bei denen die Sprache sozusagen „einfriert“, die Verständigung mit anderen Menschen erschweren. Leider führt dies oft dazu, dass sich die Betroffenen deswegen immer mehr zurückziehen, Gesprächen aus dem Weg gehen und den (verbalen) Kontakt mit ihrer Umgebung auf das Notwendigste beschränken.
Frühzeitiger Start ist wichtig
In den frühen Phasen der Parkinson-Erkrankung kommt es durch die Einnahme von Medikamenten oftmals auch zu einer Verbesserung der Sprechstörungen. In späteren Stadien kann ein gezieltes Sprechtraining (Logopädie) helfen, die Probleme zu verringern. Auch Kau- und Schluckstörungen können durch gezielte logopädische Maßnahmen verbessert werden. Die logopädische Therapie sollte dabei möglichst frühzeitig beginnen und wie die Physiotherapie individuell auf die Bedürfnisse der erkrankten Person angepasst werden. Oftmals werden auch die Angehörigen des Parkinson-Patient:innen in das logopädische Übungsprogramm einbezogen; so können sie die Betroffenen später zu Hause bestmöglich unterstützen.
Eine der derzeit am besten untersuchten Logopädie-Maßnahmen ist das speziell für Parkinson-Patient:innen entwickelte Trainingsprogramm LSVT®-LOUD, das als intensive Einzeltherapie durchgeführt wird. Wesentlicher Bestandteil dieses Programms ist das sehr laute Sprechen – durch diese Steigerung der Lautstärke werden auch die Atmung, die Körperhaltung und die Deutlichkeit der Aussprache verbessert.
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Letzte Aktualisierung: Juni 2022
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