Einen Wirkstoffkandidaten, der zwar nicht die Ursache des Morbus Parkinson, dafür aber eine belastende Begleiterscheinung der langfristigen Levodopa-Therapie, die Dyskinesie, reduzieren soll, erforschen derzeit Wissenschaftler:innen aus Texas.
Eine wichtige Rolle bei der Entstehung Levodopa-induzierter Dyskinesien scheint dem Dopamin-D3-Rezeptor zuzukommen, allerdings ist es schwierig, einen Wirkstoffkandidaten zu finden, der ganz spezifisch nur mit diesem Rezeptor interagiert.
Mithilfe von Computersimulationen identifizierten die Forscher nun eine chemische Verbindung, die diese Eigenschaft erfüllt, und untersuchten in anschließenden Zellkulturtests, wie gut sie an den D3-Rezeptor im Vergleich zu den anderen Dopaminrezeptoren bindet. Dabei stellten sie fest, dass die Selektivität für D3 fast 1500-mal höher war als für den Rezeptor D2, der strukturell sehr ähnlich ist.
Im Tiermodell der Parkinson-Krankheit reduzierte das kleine Molekül mit der Bezeichnung PD13R die Dyskinesie um mehr als 85 %. Außerdem schliefen die Tiere besser als unter einem anderen, aktuell bei Dyskinesien eingesetzten Wirkstoff. Die Wissenschaftler:innen sind zuversichtlich, PD13R in ein bis zwei Jahren auch in klinischen Studien untersuchen zu können, welche wiederum eine Voraussetzung für eine potenzielle Marktzulassung sind.