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Wohnen

Die richtige Gestaltung der Wohnung ist für Parkinson-Patient:innen besonders wichtig – dies gilt vor allem in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung. Die Wohnräume sollten dabei so eingerichtet werden, dass Gefahren verringert und eine selbstständige Bewältigung des Alltags möglich ist. „Stolperfallen“ sind daher unbedingt zu beseitigen!

Tipps für die Wohnung – darauf sollte geachtet werden:

  • Stolpergefahr minimieren: Türschwellen entfernen und festverlegte, niedrige Auslegeware statt loser Teppiche verwenden
  • Handläufe an der Treppe
  • freie Flächen zum Abstützen
  • hohe, schwer verrückbare Stühle
  • nach vorne geneigte Sitzauflagen
  • gut erreichbare Lichtschalter
  • Rufanlagen (Klingel, Gegensprechanlage oder Hausnotruf)
  • elektronische Hilfsmittel nutzen wie zum Beispiel Fernsteuerung für Licht, Heizung und Rollläden

Sollten für diese Maßnahmen Umbauarbeiten erforderlich werden, so kann eine finanzielle Unterstützung beantragt werden. Als Sturzprophylaxe können auch besondere Hilfsmittel wie zum Beispiel ein Hüftschutz verwendet werden. Er verhindert im „Fall eines Falles“ Knochenbrüche. Generell wichtig ist eine ausreichende Beleuchtung und genug Platz – dies erleichtert nicht nur die Orientierung bei Tag und in der Nacht, sondern beugt auch Parkinson-typischen Bewegungsblockaden vor.

Das Badezimmer

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Im Badezimmer sind die Böden in der Regel glatt – vor allem bei Feuchtigkeit besteht erhöhte Rutschgefahr. Haltegriffe neben dem Waschbecken, der Duschkabine und Toilette geben Sicherheit und erleichtern das Festhalten und Aufrichten bei der täglichen Körperpflege.

Ein Stuhl vor dem Waschbecken und ein Hocker in der Dusche können helfen, wenn das sichere Stehen schwerfällt. Generell sind Duschen mit niedrigem Einstieg sicherer als Badewannen mit sehr hohem Rand – alternativ können höhenverstellbare Sitze und Einstiegshilfen („Badewannenlift“) verwendet werden. Für die Toilette empfehlen sich Sitzerhöhungen mit oder ohne Armlehnen, die das Aufstehen erleichtern. Auch hier besteht oft Anspruch auf finanzielle Hilfe bei notwendigen Umbaumaßnahmen!

Das Schlafzimmer

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Auch im Schlafzimmer gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um die Selbstständigkeit und den Komfort für Parkinson-Patient:innen zu verbessern. So sollte das Bett so hoch sein, dass die erkrankte Person es auch aus eigener Kraft verlassen kann. Elektrisch höhenverstellbare Pflegebetten sind häufig recht teuer; eine gute Hilfestellung für das Aufstehen bieten jedoch auch über dem Bett angebrachte Haltegriffe. Harte Matratzen sind zudem besser geeignet als weiche Unterlagen – sie verhindern das Einsinken der Betroffenen und vereinfachen das Aufrichten.

Zum An- und Ausziehen sollte ein Stuhl neben dem Bett bereitstehen. Vor allem im fortgeschrittenen Stadium kann eine Klingel oder Rufanlage am Bett zusätzliche Sicherheit geben.

Parkinson-Patient:innen profitieren oft von besonderer Bettwäsche – seidene Laken und Nachtwäsche erleichtern es den Betroffenen, sich umzudrehen. Generell fördern Naturstoffe den Wärmeaustausch und sind besser als Kunstfasern dazu in der Lage, Schweiß aufzusaugen. Leichtere Bettdecken ermöglichen mehr Bewegungsfreiheit.

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Letzte Aktualisierung: Juni 2022