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Ursachen des Restless Legs Syndroms (RLS)

Ursachen von primärem RLS – eine Störung im Gehirnstoffwechsel

Obwohl die Ursachen des primären (idiopathischen) Restless Legs Syndroms (RLS) nach wie vor ungeklärt sind, haben zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen in den letzten Jahren erheblich zum Verständnis der Krankheit beigetragen. Aktuelle Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Störungen des Gehirnstoffwechsels an der Entstehung des primären RLS beteiligt sind.

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Eine entscheidende Rolle spielt dabei das Dopamin; dieser wichtige körpereigene Botenstoff ist im Gehirn unter anderem für die Kontrolle und Steuerung von Bewegungen zuständig.

Es gibt zahlreiche Hinweise, dass bei der Entstehung der RLS-Erkrankung die Vererbung eine wichtige Rolle spielt. Bei mindestens 40 Prozent der Patient:innen mit einem primären RLS sind weitere Familienmitglieder ebenfalls von der Erkrankung betroffen. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Gene identifiziert, die den Bewegungsdrang und die nächtliche Unruhe auslösen können. Weitere Untersuchungen sind jedoch erforderlich, um festzustellen, wie diese „RLS-Gene“ die Erkrankung auslösen.

Sekundäres RLS kann viele Auslöser haben

Das sogenannte sekundäre (symptomatische) Restless Legs Syndrom (RLS) kann viele verschiedene Ursachen haben. Von einem sekundären RLS spricht man immer dann, wenn das Restless Legs Syndrom als eine Folge oder Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung, im Rahmen einer Schwangerschaft oder aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente auftritt.

Mögliche Auslöser für ein sekundäres RLS:

  • Nierenerkrankung
  • entzündlich rheumatische Erkrankungen
  • Stoffwechselstörungen
  • Eisenmangel
  • Schwangerschaft
  • Medikamente

Nierenerkrankungen und RLS
Nierenerkrankungen gehören zu den häufigsten Auslösern für das sekundäre RLS. Ein Restless Legs Syndrom, das durch erkrankte Nieren verursacht wird, bezeichnet man in der medizinischen Fachsprache auch als „urämisches RLS“. Warum Patient:innen, die an einer Nierenerkrankung leiden, auch häufiger an RLS erkranken, ist bislang nicht bekannt. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass eine Verbesserung der Nierenfunktion oftmals auch zu einem Rückgang der RLS-Beschwerden führt.

Entzündlich rheumatische Erkrankungen und RLS
Bei Patient:innen mit rheumatoider Arthritis (einer chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen) kommt es oft auch zu Missempfindungen, Bewegungsunruhe und gestörtem Schlaf – also RLS-typischen Beschwerden. Welcher Zusammenhang zwischen den beiden Krankheitsbilder besteht, ist noch nicht vollständig geklärt; möglicherweise trägt aber auch bei Patient:innen mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen ein Eisenmangel zu den RLS-Beschwerden bei.

Stoffwechselstörungen und RLS
Stoffwechselstörungen wie zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen (Über- und Unterfunktion der Schilddrüse) oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) können zu einem gestörten Schlafverhalten führen. So haben verschiedene Studien gezeigt, dass etwa jede fünfte Person mit Diabetes auch unter nächtlichen Missempfindungen in den Beinen leidet. Auch ein Mangel der wichtigen Vitamine Folsäure und Vitamin B12 kann der Auslöser für ein sekundäres Restless Legs Syndrom sein.

RLS durch Eisenmangel
Ein sekundäres RLS kann auch durch einen Eisenmangel ausgelöst werden. Eisen erfüllt im menschlichen Körper viele wichtige Funktionen; unter anderem ist Eisen an der Bildung von Dopamin im Gehirn beteiligt. Kommt es durch den Eisenmangel zu einer Störung des Dopamin-Stoffwechsels, so können RLS-Beschwerden ausgelöst oder verstärkt werden. Wird der Mangelzustand durch die Gabe von Eisen behoben, dann verschwinden oftmals auch die RLS-typischen Krankheitszeichen wie Bewegungsdrang oder Missempfindungen in Form von Kribbeln, Ziehen oder krampfartige Schmerzen.

RLS in der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft ist eine weitere häufige Ursache für das Restless Legs Syndrom. Bei vielen Frauen tritt das sekundäre RLS erstmalig im Verlauf einer Schwangerschaft auf. Frauen, bei denen bereits zuvor ein Restless Legs Syndrom diagnostiziert wurde, bemerken während der Schwangerschaft oftmals eine Verstärkung der RLS-Beschwerden. Dabei treten die Krankheitszeichen vor allem in den letzten drei Monaten vor der Geburt auf – nach der Entbindung klingen die Beschwerden hingegen meist sehr schnell ab. Die Ursachen für das Auftreten von RLS in der Schwangerschaft sind bislang noch nicht bekannt.

Medikamente als Ursache des RLS
Verschiedene Medikamente können das Restless Legs Syndrom auslösen oder verstärken. Dies gilt vor allem für Medikamente, die in die Stoffwechselprozesse des Gehirns eingreifen, wie beispielsweise Präparate mit stimmungsaufhellender Wirkung (Antidepressiva). Werden die Medikamente nicht mehr eingenommen, dann verringern sich oftmals auch die Beschwerden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Von der Arztpraxis verordnete Medikamente sollten stets nur in Rücksprache mit dem behandelnden ärztlichen Fachpersonal abgesetzt werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden!

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Letzte Aktualisierung: Juni 2022