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Levodopa (L-Dopa)

Obwohl die Ursachen des primären RLS noch weitestgehend unbekannt sind, können RLS-Symptome durch die Einnahme dopaminerger Medikamente wie beispielsweise Levodopa oder Dopaminagonisten wirksam gelindert werden.

Levodopa: Eine Vorstufe von Dopamin

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Levodopa, auch L-Dopa genannt, ist die Vorstufe von Dopamin, einem wichtigen Botenstoff im menschlichen Gehirn. Während man Dopamin dem Körper nicht in Form von Tabletten oder Spritzen von außen zuführen kann, kann L-Dopa über den Blutkreislauf direkt in das Gehirn gelangen. Dort wird es zu Dopamin umgewandelt und entfaltet seine symptomlindernde Wirkung. L-Dopa wird im Körper normalerweise sehr rasch abgebaut. Daher wird L-Dopa in Medikamenten in der Regel mit einem anderen Wirkstoff (Benserazid) kombiniert, der den Abbau von L-Dopa verzögert.

Dopaminerge Medikamente wie L-Dopa werden auch zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt, allerdings in deutlich höherer Dosierung als bei einem RLS. Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass RLS-Patient:innen eher dazu neigen, das Parkinson-Syndrom zu entwickeln, als Menschen, die nicht von RLS betroffen sind.

Wie wird L-Dopa eingesetzt?

L-Dopa-Präparate werden insbesondere Patient:innen empfohlen, bei denen die RLS-Beschwerden leicht ausgeprägt sind oder nur gelegentlich beziehungsweise in längeren Ruhesituationen auftreten, wie beispielsweise bei langen Flugreisen oder Theaterbesuchen. L-Dopa-Präparate sind entweder als schnell wirksame Tabletten oder in retardierter Form erhältlich, also mit verzögerter Wirkstofffreigabe und einer verlängerten Wirkdauer. Vorteile der Behandlung mit L-Dopa sind der schnelle Wirkungseintritt und die gute Steuerbarkeit. Allerdings lässt die Wirkung bei längerer Anwendung oder bei Einnahme einer höheren Dosis häufig mit der Zeit nach.

Welche Nebenwirkungen hat L-Dopa?

In der Regel wird L-Dopa bei RLS-Patient:innen nur in geringer Dosierung eingesetzt und dabei gut vertragen. Die häufigste Nebenwirkung einer L-Dopa-Therapie ist Übelkeit, die meist nur vorübergehend in den ersten Wochen der Behandlung auftritt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, gleichzeitig bestimmte Medikamente gegen die Übelkeit einzunehmen. Dabei sollten allerdings keine Medikamente mit dem Wirkstoff Metoclopramid verwendet werden, da diese das Restless Legs Syndrom verstärken können. Da L-Dopa in Anwesenheit von Eiweiß schlechter vom Körper aufgenommen wird, sollten L-Dopa-Medikamente zudem nicht zusammen mit eiweißreichen Mahlzeiten eingenommen werden.

Das Hauptproblem einer langfristigen oder hoch dosierten L-Dopa-Behandlung ist die Möglichkeit einer sogenannten Augmentation. Dabei kommt es nach einer anfänglichen Besserung durch die Medikamente trotz fortgesetzter Behandlung wieder zu einer Zunahme der Krankheitsbeschwerden.

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Letzte Aktualisierung: Juni 2022