Zögern Sie nicht, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf Osteoporose anzusprechen.
Auf das Arztgespräch können Sie sich mithilfe eines Fragebogens vorbereiten. Lesen Sie im Gesprächsleitfaden, welche Fragen und Informationen wichtig sind.
Osteoporose-Diagnostik
Bin ich von Osteoporose betroffen? Warum eine frühzeitige Diagnostik wichtig ist
Ein Knochenbruch kann ein Anzeichen sein, an Osteoporose erkrankt zu sein. Aber der Abbau der Knochenmasse setzt schon vor einer Fraktur ein. Damit es gar nicht erst zu einem Knochenbruch kommt, sollten Sie daher Ihr Osteoporose-Risiko frühzeitig durch eine Expertin oder einen Experten ermitteln lassen. So beugen Sie der Erkrankung vor und erhalten Ihre Beweglichkeit und Ihre Lebensqualität.
Zögern Sie nicht, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf Osteoporose anzusprechen.
Auf das Arztgespräch können Sie sich mithilfe eines Fragebogens vorbereiten. Lesen Sie im Gesprächsleitfaden, welche Fragen und Informationen wichtig sind.
Wie sieht die Basisdiagnostik bei Osteoporose aus?
Die so genannte Basisdiagnostik wird vom Dachverband Osteologie e. V. (DVO) grundsätzlich bei einem Wirbelbruch empfohlen. Sie wird aber auch dann durchgeführt, wenn ein Risiko von 20 Prozent besteht, innerhalb der nächsten zehn Jahre eine Fraktur zu erleiden. Zu diesen Risikogruppen zählen:
Zudem wird die Basisdiagnostik generell bei Frauen und Männern ab dem 70. Lebensjahr empfohlen. Grund ist das ab diesem Alter erhöhte Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden.
Wie Ihr individuelles Osteoporose-Risiko ist, erfragen Sie bitte bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Die Basisdiagnostik umfasst folgende Untersuchungen:
Anamnese und klinischer Befund
Bei der Anamnese sollte Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihre Risiken abfragen. Mithilfe von Tests können Ihre persönliche Sturzgefährdung und Ihre körperlichen Einschränkungen analysiert werden, die Sie beispielsweise aufgrund von Schmerzen haben. Darüber hinaus wird nach Hinweisen auf unentdeckte Knochenbrüche gesucht.
Laboruntersuchung des Blutes
Mittels Blut- und Urinuntersuchungen schließt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt aus, dass eine andere behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegt. Zudem gilt es herauszufinden, ob bisher unentdeckte Krankheiten die Osteoporose verursacht haben könnten. Infrage kommen zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes oder eine Krebserkrankung des Knochensystems. Darüber hinaus wird die Nierenfunktion geprüft, da einige Osteoporosemedikamente bei hochgradiger Nierenschwäche nicht zugelassen sind.
Röntgen der Wirbelsäule
Die Röntgenuntersuchung wird von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt als weitere Diagnosemethode genutzt, um eine manifestierte Osteoporose weitergehend zu untersuchen oder um vermutete unentdeckte Knochenbrüche wie beispielsweise einen Wirbelbruch zu erkennen. Ein mögliches Indiz für eine Osteoporose wäre eine weniger satte Farbgebung der Knochenstruktur auf dem Röntgenbild.
Um auch die letzten Zweifel auszuräumen, kann in seltenen Fällen eine Biopsie zur Diagnostik gehören: Dabei wird eine Probe des Knochengewebes entnommen und die so gewonnenen Zellen werden auf Krankheitsanzeichen untersucht. Steht im Anschluss an die Untersuchungen die Diagnose Osteoporose fest, sollte eine geeignete Behandlung in die Wege geleitet werden.
Knochendichtemessung (DXA-Messung)
Ihre Knochen bestehen größtenteils aus Mineralien. Diese Mineralien geben den Knochen ihre harte, innere Struktur. Der Mineralgehalt in Ihren Knochen wird als Knochendichte bezeichnet.
Wir alle verlieren mit steigendem Alter an Knochendichte, und deshalb tritt Osteoporose auch häufiger später im Leben auf. Allerdings gehören Osteoporose und daraus resultierende Frakturen nicht zum normalen Alterungsprozess. Bei Menschen über 50 Jahre wird die sogenannte „T-Score”-Messung angewendet, um zu bestimmen, ob die Person an Osteoporose erkrankt ist. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann eine Knochendichtemessung für Sie veranlassen. Die gängigste Methode ist die DXA/DEXA-Messung (dual energy X-ray absorptiometry, deutsch: Doppelröntgenabsorptiometrie).
Neben der Basisdiagnostik hat sich außerdem das sogenannte FRAX (Fracture Risk Assessment Tool) etabliert – eine Berechnung zur Bestimmung des Frakturrisikos. Anhand eines Fragebogens werden klinische Risikofaktoren wie beispielsweise Knochenbrüche in der Familienhistorie oder Nikotin- und Alkoholkonsum analysiert. Außerdem werden die Ergebnisse der Knochendichtemessung der Gesamthüfte nach der DXA-Messung hinzugezogen.
Was genau ist eine Knochendichtemessung (DXA-Messung)?
Bei der DXA-Untersuchung misst man mithilfe von Röntgenstrahlung die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule und am oberen Abschnitt des Oberschenkelknochens. Die Messung dauert nur wenige Minuten, ist schmerzfrei und verursacht eine sehr geringe Strahlenbelastung. Die DXA-Messung ist die einzige Methode zur Messung der Knochendichte, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Dachverband Osteologie e. V. empfohlen wird.
Wenn bei Ihnen ein hohes Osteoporose-Risiko feststellt wurde, übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten von ca. 50 Euro. Wo Sie eine DXA-Messung durchführen lassen können, erfahren Sie von Ihrer Orthopädin oder Ihrem Orthopäden bzw. in Ihrer Hausarztpraxis.
Wie läuft eine Knochendichtemessung ab?
Das bedeuten die Ergebnisse der Knochendichtemessung
Sie haben eine Knochendichtemessung durchführen lassen und wollen das Resultat besser verstehen? Dann vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit der folgenden Übersicht.
Das Untersuchungsergebnis einer DXA-Untersuchung wird als „T-Score” bezeichnet. Dieser T-Score variiert je nach gemessener Knochendichte. Er kann somit ein früher Indikator sein, um Osteoporose frühzeitig zu erkennen. In der Regel können Sie das Ergebnis der Untersuchung unmittelbar im Anschluss mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen. Ihr bzw. sein Urteil ist immer maßgeblich. Generell gilt aber Folgendes:
Wie bei vielen bildgebenden Verfahren ist es auch bei der DXA-Messung möglich, dass die Ergebnisse durch bestimmte Faktoren verfälscht werden. So kann beispielsweise eine Verkalkung der Wirbelsäule zu einem abweichenden T-Score führen. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich an ein spezielles Osteoporose-Zentrum zu wenden. Fragen Sie dazu am besten Ihre Orthopädin bzw. Ihren Orthopäden oder lassen Sie sich in Ihrer Hausarztpraxis beraten.
Unabhängig von dem Ergebnis sollten Sie aber in jedem Fall handeln, wenn Sie einen Knochenbruch, beispielsweise einen Wirbelbruch hatten, der durch eine geringe Ursache ausgelöst wurde (z. B. ein Sturz aus Stehhöhe oder ein Stoß). Auch moderne bildgebende Verfahren können verfälscht werden. Im Arztgespräch sollten die Untersuchungsergebnisse daher immer noch einmal diskutiert werden.
Hinweis: Sie sollten die Untersuchungsergebnisse über Ihre Knochendichte in jedem Fall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.
Weitere Informationen zu Osteoporose:
Osteoporose – eine Knochenerkrankung
Osteoporose ist eine langfristige Knochenerkrankung, die auftritt, wenn der Körper zu viel Knochensubstanz verliert und/oder zu wenig Knochen bildet.
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Letzte Aktualisierung: Juli 2024
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