Dr. med. Friederike Thomasius: Die Leitlinien des Dachverbandes Osteologie nennen 44 verschiedene Risikokonstellationen, die sich grob wie folgt einteilen lassen: Die Gruppe der Patientinnen mit Knochenbrüchen nach der Menopause oder beim Mann ab dem Alter von 50; die Gruppe der Patient:innen mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, mit entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, mit entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen wie Colitis ulcerosa und mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Schlaganfall.
Hinzu kommt die Gruppe der Menschen mit familiärer Belastung, etwa wenn Vater oder Mutter einen Oberschenkelbruch erlitten hat, sowie Menschen, die Medikamente wie zum Beispiel Kortison oder Protonenpumpenhemmer einnehmen. Und zu guter Letzt alle, die rauchen. Patient:innen mit diesen Risikofaktoren sollte eine Knochendichtemessung zur Risikoabklärung angeboten werden.
Dr. med. Ortrun Stenglein-Gröschel: Eine Osteoporose macht sich zunächst nicht durch eindeutige Symptome bemerkbar, sie verursacht oft über Jahre keinerlei Beschwerden. Frühzeitig, also vor dem ersten Knochenbruch, lässt sich eine Osteoporose nur anhand einer Knochendichtemessung sicher erkennen. Genau deshalb ist eine hohe Aufmerksamkeit notwendig, wenn eine der genannten Risikokonstellationen auf Sie zutrifft.