Das Leben mit einer schmerzhaften Hauterkrankung wie Akne inversa kann herausfordernd sein, da sie sich auf den gesamten Lebensalltag und das emotionale Wohlbefinden auswirken kann. Die Leistungsfähigkeit kann geringer sein, unter anderem können Schlafstörungen und Bewegungseinschränkungen die Krankheitslast verstärken.

Zudem ist Akne inversa in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Manche Menschen bringen viel Verständnis für die Erkrankung auf, andere wenig – auch im persönlichen Umfeld. Vorurteile führen oft zu Stigmatisierung und einem Gefühl der Ausgrenzung, wenngleich sicher ist, dass Akne inversa nicht durch mangelnde Hygiene verursacht wird und nicht ansteckend ist.

Im Lebensalltag mit einer chronischen Hauterkrankung ist es wichtig, die richtige Unterstützung zu erhalten und sich an ein Behandlungsteam wenden zu können, das einem bei jeglichen Fragen zur Erkrankung und Behandlung zur Seite steht. Ihr Hauptansprechpartner bzw. -partnerin sollte ein Arzt/eine Ärztin sein, der/die auf die Behandlung von Akne inversa spezialisiert ist und eine geeignete Therapie für Sie finden kann.

Möglicherweise sind Ihnen Ihre sichtbaren Symptome unangenehm, oder es fällt Ihnen schwer, während eines schmerzhaften Schubs unter Menschen zu gehen. Es mag oft einfacher erscheinen, sich in schweren Momenten zurückzuziehen. Doch es ist wichtig, nicht zu vergessen, wie gut es tun kann, sich nahestehenden Menschen anzuvertrauen und darüber zu sprechen, was in bestimmten Situationen helfen kann. Die soziale Isolation könnte dazu führen, dass Sie sich langfristig schlechter fühlen.

Schmerzen, Narben, schiefe Blicke, Schamgefühle – die Akne inversa beeinflusst viele Bereiche des Lebens und kann negative Gefühle und Gedanken hervorrufen, die sehr belastend sein können. Möglicherweise sind Sie häufiger wütend oder reizbarer als früher, oder Sie haben Ängste oder fühlen sich deprimiert. Auch Gefühle der Hilflosigkeit sind sehr häufig.

Versuchen Sie, sich bewusst zu machen, dass solche Gefühle kein Zeichen von Schwäche sind, sondern eine Reaktion auf den Umgang mit einer schwierigen Erkrankung. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Gefühle ernst nehmen und Möglichkeiten für einen guten Umgang mit Ihren Emotionen entwickeln. Versuchen Sie trotz der Einschränkungen durch die Erkrankung Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die es Ihnen erlauben, Ihr Leben weiterhin zu genießen.

Die Erkrankung kann eine große Belastung sein und in der Folge zu psychischen Erkrankungen führen. Das ist nicht ungewöhnlich. Studien haben gezeigt, dass einer von drei Menschen mit Akne inversa eine Angststörung oder eine Depression entwickelt. Das heißt nicht, dass man selbst davon betroffen ist. Aber es ist wichtig, die eigenen Gefühle ernst zu nehmen und Strategien zu entwickeln, die es ermöglichen, das Leben jeden Tag ein kleines Stück zurückzuerobern.

Psychologische Unterstützung kann sinnvoll sein

Familie und Freunde haben immer ein offenes Ohr, doch in manchen Fällen kann professionelle Unterstützung sinnvoll sein. Wenden Sie sich an Ihr Behandlungsteam oder an einen Psychotherapeuten bzw. an eine Psychotherapeutin, wenn Sie sich überfordert fühlen und keinen Ausweg sehen. Sprechen Sie über Unterstützungsmöglichkeiten in schwierigen Zeiten und über all das, was Ihre mentale Gesundheit belastet. Gemeinsam können Sie Lösungen finden, damit Sie sich wieder besser fühlen.

Hier finden Sie hilfreiche Adressen zur Unterstützung rund um Akne inversa für Patient:innen und Angehörige.

Manche Situationen können wir einfach nicht ändern und dann fühlen wir uns oft hilflos. Doch wir können versuchen, unsere innere Haltung zu ändern. Sie beschreibt die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und darauf reagieren. Es kann zunächst einmal helfen, die eigene Haltung zu reflektieren. Welche Gedanken habe ich und wie fühle ich mich?

Trotz belastender Umstände gibt es sicher auch positive Aspekte, die Sie erleben, z. B. eine menschliche Begegnung, ein neues Erlebnis oder eine neue Freizeitaktivität, die Sie für sich entdeckt haben. Eine positive Einstellung kann uns dabei unterstützten, die Situation aus einer neuen Perspektive zu sehen. Das geht nicht immer von heute auf morgen, aber es lohnt sich, neuen Mut zu fassen!