Umgang mit Krankheitsschüben, Wund- und Narbenpflege

Informieren Sie sich darüber, wie Sie mit Krankheitsschüben umgehen können und was bei der Wund- und Narbenpflege zu beachten ist.

Das Leben mit Akne inversa kann sehr herausfordernd sein. Schmerzhafte Abszesse und Krankheitsschübe können den Lebensalltag beeinflussen und gewohnte Aktivitäten erschweren. Narbenpflege bzw. Wundversorgung können zudem wichtige Bestandteile des Alltags sein. Es kann deshalb hilfreich sein, herauszufinden, was den Umgang mit der Erkrankung erleichtern kann. Im Vordergrund steht stets das Ziel, die Symptome der Akne inversa zu lindern und Krankheitsschübe zu verringern.

Krankheitsschübe

Als Krankheitsschübe oder „Aufflammen“ der Erkrankung werden Phasen bezeichnet, in denen sich die Symptome verschlimmern und den Alltag erheblich erschweren können. Deshalb ist es wichtig, zu verstehen, wie der eigene Körper auf verschiedene mögliche Auslöser reagiert. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, den Lebensstil zu ändern, um Krankheitsschüben vorzubeugen. Mithilfe verschiedener Maßnahmen können Sie aktiv dazu beitragen, dass sich Ihre Lebensqualität verbessern kann.

Vorbeugen von Krankheitsschüben

Es gibt viele verschiedene Maßnahmen, die dazu beitragen können, ein Aufflammen Ihrer Akne inversa zu verhindern. Einige sind einfacher umzusetzen als andere, aber alle können sich positiv auf Ihre Lebensqualität auswirken.

Denken Sie daran, dass jede Person anders auf die genannten Maßnahmen reagiert und dass die Reaktion bei Ihnen anders ausfallen kann als bei anderen Betroffenen. Das Wichtigste ist, dass Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin einen Weg im Umgang mit Ihrer Erkrankung finden, der für Sie gut funktioniert.

Folgende Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheitsschüben können Sie ausprobieren:

Halten Sie sich an Ihren Behandlungsplan.
Versuchen Sie, ein für Sie gesundes Körpergewicht zu halten.
Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund.
Tragen Sie locker sitzende, atmungsaktive Kleidung, um möglichst wenig zu schwitzen.
Versuchen Sie, jede Nacht ausreichend zu schlafen.
Versuchen Sie, Stress zu vermeiden.
Rasieren Sie sich nicht an betroffenen Hautstellen.
Wenn Sie rauchen, könnte eine Raucherentwöhnung hilfreich sein. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, ob es in Ihrem Fall sinnvoll wäre, mit dem Rauchen aufzuhören.

Sie haben Fragen zu den genannten Schritten oder benötigen Unterstützung? Sprechen Sie am besten mit Ihrem behandelnden Arzt/mit Ihrer behandelnden Ärztin darüber, wo Sie Unterstützung bekommen können.

Umgang mit Krankheitsschüben

Wenn bei Ihnen häufig Krankheitsschübe auftreten, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin entscheiden, welche Behandlung für Sie am besten sein könnte.

Während eines Krankheitsschubs könnte es hilfreich sein, die Haut mit einer antiseptischen Seife oder Waschlotion zu reinigen (zusätzlich zu den bestehenden Behandlungsmöglichkeiten). Das Auflegen eines warmen Waschlappens auf die Abszesse kann ebenfalls dazu beitragen, den Eiter zu lösen und abfließen zu lassen und Beschwerden lindern.

Umgang mit Schmerzen

Schmerzen zählen zu den schwierigsten Symptomen der Akne inversa. Sie können kurzfristig auftreten (auch als akute Schmerzen bezeichnet), oder bestehen langfristig (und können damit auch chronisch werden).

Akute Schmerzen bei Akne inversa werden durch Entzündungen und Abszesse ausgelöst und werden als brennend, stechend, einschießend oder schneidend beschrieben. Solche Schmerzen lassen häufig erst nach, wenn sich der Abszess entleert. Die Eröffnung von Abszessen darf jedoch nur von einem Arzt/einer Ärztin durchgeführt werden. Möglicherweise ist eine operative Behandlung erforderlich.
Chronische Schmerzen treten tendenziell häufiger bei schwerer Akne inversa auf und werden häufig als nagend, berührungsempfindlich oder pochend beschrieben.

Schmerzen sind ein schwerwiegendes Symptom und müssen entsprechend behandelt werden. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt/Ihre behandelnde Ärztin nach geeigneten Behandlungsmöglichkeiten, wenn Sie aufgrund Ihrer Akne inversa Schmerzen haben.

“Wenn ich einen Schub habe und mich nicht richtig bewegen kann, gehe ich schwimmen. Das lindert definitiv ein wenig den Schmerz, aber es trägt auch zur mentalen Gesundheit bei. Man bleibt bei sich selbst und konzentriert sich nicht so sehr auf den Schmerz.”

Nicole lebt mit Akne inversa, Irland

Wundpflege

Operationen zählen zu den häufigen Behandlungsmethoden bei Akne inversa in schweren Stadien. Nach jedem operativen oder chirurgischen Eingriff zur Entfernung von Abszessen oder Fisteln entstehen Wunden. Im Durchschnitt dauert der Heilungsprozess nach einer Operation bei Personen mit Akne inversa zwischen acht Wochen und vier Monate.

Wundversorgung zu Hause

Wahrscheinlich müssen bei Ihnen offene Wunden behandelt werden, die durch eröffnete Abszesse, operative Eingriffe zur Behandlung der Akne inversa oder Drainagen aus Geschwüren und Fisteln entstehen.
Die korrekte und sorgfältige Versorgung solcher Wunden ist wichtig, um Infektionen vorzubeugen. Sie ist jedoch häufig zeitintensiv und braucht viel Geduld. Wundverbände müssen regelmäßig erneuert werden. Bevor Sie die Wundpflege selbstständig durchführen, wird Ihr Behandlungsteam Sie sorgfältig schulen.

Die postoperative Wundversorgung kann Folgendes umfassen:

Trockenhalten der Wunde für eine bestimmte Zeit
tägliches Auftragen von Salben
tägliche Verbandswechsel mit weichen Silikon- oder Gazeverbänden
regelmäßige Wundreinigung

Folgende Wundverbände werden bei Akne inversa verwendet:

superabsorbierende Wundauflagen mit Gel zur Bindung von Wundflüssigkeit
resorbierende Verbände wie Abdominal-Mullkompressen (ABD-Pads oder Bauchpolster)
Verbandmaterial mit Kalziumalginat
Schaumverbände

Mit der Zeit können einige der Klebstoffe des Verbandmaterials Schmerzen und Hautreizungen verursachen. Verwenden Sie also Wundverbände mit hautschonendem Klebematerial. Es stehen auch zunehmend spezielle Produkte zur Anwendung bei Akne inversa zur Verfügung. Erkundigen Sie sich bei Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin, welche Produkte erhältlich sind, oder tauschen Sie sich mit anderen von Akne inversa betroffenen Personen über deren individuelle Erfahrungen aus.

Hilfe bei der Wundversorgung

Wenn Sie die Wundpflege nicht selbst vornehmen möchten oder können, besprechen Sie am besten mit Ihrem Behandlungsteam, ob ein Pflegedienst einspringen kann. Wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt, haben Sie in der Regel Anspruch darauf.

Narbenpflege

Wenn bei Akne inversa das Gewebe unter der Hautoberfläche durch Abszesse und Fistelbildung beschädigt wird, können Narben entstehen. Narben sind ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses. Manche Betroffene sind stolz auf ihre Narben, andere schämen sich vielleicht. Narbenbildung kann aber auch zu Problemen führen, wie z. B. Spannen von Haut und Muskeln, wodurch normale Bewegungen erschwert werden.

Wie kann ich Narbenbildung vorbeugen?

Die beste Möglichkeit, Narbenbildung vorzubeugen ist die weitgehende Prävention von Krankheitsschüben, um eine weitere Schädigung der Haut zu vermeiden. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt/Ihre behandelnde Ärztin um Rat, was Sie an Ihrem Lebensstil verändern können, um Ihren Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Bereits bestehende oder sich entwickelnde Narben können behandelt werden, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Mögliche Behandlungsoptionen sind:

Silikongel oder Gelauflagen
Druckverbände
Kortikosteroide
Operation

Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten können auch kombiniert werden.

Das Narbengewebe kann mit der Zeit verblassen. Geduld ist gefragt. Geben Sie Ihrem Körper Zeit zu heilen.

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