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Axiale Spondyloarthritis behandeln

Aktuelle Behandlungsoptionen

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Patienten mit axialer Spondyloarthritis, zu denen Morbus Bechterew (Synonym: ankylosierende Spondylitis) und die sog. nichtröntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA) gehören, leiden an chronischen Rückenschmerzen. Typisch für diese entzündlich rheumatische Systemerkrankung ist, dass sich die Schmerzen bei Bewegung, nicht aber in Ruhe bessern. Weitere Symptome sind Morgensteifigkeit und Gelenkschwellungen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann es im weiteren Verlauf zu einer zunehmenden Versteifung der Wirbelsäule kommen. Eine frühzeitig beginnende, anhaltend fortgesetzte Therapie kann die Erkrankungsaktivität bremsen und so dazu beitragen, Schäden an Knochen und Gelenken zu verhindern und die Symptome zu kontrollieren.

Für die Behandlung der axialen Spondyloarthritis stehen verschiedene Optionen zur Verfügung, die in Kombination zum Einsatz kommen sollten:

  • regelmäßige Bewegung und Physiotherapie
  • medikamentöse Therapie
  • ergänzende Maßnahmen wie Ernährungstherapie, psychologische Begleitung zur Krankheits- und Schmerzbewältigung, Ergotherapie

Medikamentöse Therapie

Die wichtigsten Medikamente zur Behandlung der axialen Spondyloarthritis sind:

  • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
  • krankheitsmodifizierende Medikamente (englisch: Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs = DMARDs)
  • Glukortikoide
  • Analgetika (Schmerzmittel)

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

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Nichtsteroidale Antirheumatika (abgekürzt: NSAR) wie beispielsweise Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen werden eingesetzt, um Entzündungsprozesse in den Gelenken zu hemmen und Schmerzen zu lindern. NSAR wirken somit auf Symptome, können den Krankheitsverlauf aber nicht beeinflussen. NSAR wirken schnell und sollten bei symptomatischen Patienten mit axialer Spondyloarthritis als Mittel der ersten Wahl verordnet werden.

Biologika

Bei Patienten, die unter der NSAR-Therapie keine ausreichende Verringerung der entzündlichen Krankheitsaktivität erreichen, können Biologika eingesetzt werden. Bei Biologika handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Eiweißsubstanzen, die aus lebenden Zellkulturen gewonnen werden und den körpereigenen Eiweißbestandteilen sehr ähnlich sind. Im Gegensatz zu symptomatisch wirkenden Medikamenten greifen Biologika, im Englischen auch „Biologics“ oder „Biologicals“ genannt, gezielt in das Immunsystem ein, indem sie sich gegen bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe des Körpers richten. Auf diese Weise kann der Verlauf der chronisch entzündlichen Erkrankung günstig beeinflusst werden.

Biologika sind eine Untergruppe der sogenannten krankheitsmodifizierenden Medikamente (Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs = DMARDs). Sie werden daher auch als biologische DMARDs (bDMARDs) bezeichnet.

Zu den DMARDs zählen in der Therapie der axialen Spondyloarthritis alle Medikamente, die die Gelenkzerstörung verzögern oder sogar verhindern können. Die Wirkung von DMARDs setzt nicht sofort, sondern verzögert ein. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind erforderlich, um mögliche Nebenwirkungen der Therapie rechtzeitig aufdecken und gegebenenfalls behandeln zu können.

Zur Behandlung der axialen Spondyloarthritis kommen zwei verschiedene DMARD-Gruppen zur Anwendung:

Biologische DMARDs (bDMARDs, Biologika, Biologics)

Tumor-Nekrose-Faktor-alfa-Blocker

  • Adalimumab
  • Certolizumab Pegol
  • Etanercept
  • Golimumab
  • Infliximab

Interleukin-17-Inhibitoren

  • Ixekizumab
  • Secukinumab

Konventionelle, chemisch-synthetische DMARDs (csDMARDs)

Bei csDMARDs handelt es sich um sogenannte konventionelle synthetische (das heißt, künstlich hergestellte) DMARDs. Bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis werden die beiden genannten csDMARDs eingesetzt, wenn neben der Wirbelsäule weitere Gelenke betroffen sind.

  • Methotrexat
  • Sulfasalazin

Glukokortikoide

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Glukokortikoide (Kortisonpräparate) wirken entzündungshemmend und damit auch schmerzstillend. Ihre Wirkung setzt schnell, innerhalb von Stunden, ein. Sie kommen zur Schmerzlinderung zum Einsatz, wenn neben der Wirbelsäule weitere Gelenke betroffen sind, und werden direkt lokal in das betroffene Gelenk injiziert.

Wichtig: Alle hochwirksamen Medikamente können Nebenwirkungen haben – vor allem, wenn sie über lange Zeiträume hinweg angewendet werden. Manche davon verlaufen lange unbemerkt. Menschen mit entzündlich rheumatischen Erkrankungen, die sich in Therapie befinden, sollten regelmäßig ihre Urin- und Blutwerte – einschließlich Leberwerte – überprüfen lassen, um mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.

Analgetika (Schmerzmittel)

Wenn die Erkrankung sehr ausgeprägt ist und starke Schmerzen verursacht, können zusätzlich auch sogenannte Analgetika eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um Medikamente, die schmerzlindernd wirken, aber keine entzündungshemmende Wirkung haben. Abhängig von der Stärke der Schmerzen werden bei der axialen Spondyloarthritis zum Beispiel Tilidin, Naloxon oder Opioide (auch: Opiate) zur Schmerzlinderung eingesetzt.

Weitere Informationen zum Thema "Entzündlich rheumatische Erkrankungen behandeln"

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